Psychotherapie, Supervision, Sexualtherapie, Fortbildung - Dipl.Päd. Reinhold Munding/ neuLand

Sexuelle Störungen

Bei Männern:

Erektionsstörungen:

Der Penis wird trotz sexueller Stimulation nicht oder nicht ausreichend oder nicht ausreichend lange steif. Die Folgen sind Versagensängste, das Gefühl, kein „richtiger“ Mann zu sein oder gar die Angst, sich auf sexuelle Situationen und Kontakte einzulassen. Dies kann zwar auch körperliche Ursachen haben, ist in den meisten Fällen jedoch auf psychische Ursachen zurückzuführen. Im Zweifelsfalle ist eine Vorabklärung beim Urologen sinnvoll.

Sexuelle Lustlosigkeit:

Die „Lust auf Sex“ ist selten oder gar völlig versiegt. Die sexuelle Erregung und Lust bleiben (häufig auch trotz „sexueller“ Gedanken, Reize oder Situationen) aus. Damit einher gehend fehlt häufig, aber nicht immer auch eine Gliedversteifung. Konsequenzen sind das Vermeiden sexueller Kontakte, völlige oder zeitweise sexuelle Lustlosigkeit und in der Folge häufig Partnerschaftskonflikte.

Orgasmusstörungen:

Der Mann kann trotz wie gewohnt „normaler“ Reizung des Penis durch Selbstbefriedigung oder die Partnerin oder den Partner keinen Orgasmus, also keinen Samenerguss (Ejakulation) erreichen. Dabei bleibt entweder die Erektion zu schwach oder die sexuelle Lust ist nicht ausreichend oder die psychische Blockade durch seelische Belastungen oder Ängste verhindert eine ausreichende Entspannung.

Vorzeitiger Samenerguss:

Die sog. „Ejaculatia praecox“ ist mit die häufigste Störung der sexuellen Funktion bei Männern. Dabei erleben Männer die Vorzeitigkeit sehr unterschiedlich: manchmal schon kurz vor dem Einführen des Gliedes in die Scheide oder wenige Sekunden danach, aber auch bei außergewöhnlich schnellem Samenerguss durch manuelle oder andere Stimulation oder auch schlicht früher als gewollt, weil die „Kontrolle“ nicht ausreichend möglich war.

Ursachen sind häufig Ängste, aber auch andere Formen psychischer Verletzungen oder Bedrohungen, die je nach Belastung therapeutisch behandelt werden müssen bzw. können.

Bei Frauen:

Orgasmusstörungen:

Längst nicht alle Frauen haben beim sexuellen Erleben einen Höhepunkt. Manche nur beim Geschlechtsverkehr (Coitus) nicht, manche auch nicht mit ihrem Partner (oder der Partnerin) zusammen, manche auch nicht bei der Selbstbefriedigung (Masturbation), manche wiederum nur phasenweise oder lediglich bei einem bestimmten Sexualpartner. Und manche Frauen können sich schlicht nicht „fallen lassen“ (z.B. nach Gewalterfahrungen). Rein körperliche Ursachen sind ohnehin in den allermeisten Fällen ausgeschlossen. Beratung und Therapie können helfen.

Erregungsstörungen:

Gelegentlich ist die sexuelle Erregung trotz Stimulation nicht ausreichend, um zu einer Befeuchtung der Scheide (Lubrikation) oder zu sexueller Lust zu gelangen. In wenigen Fällen mag das auch hormonelle Ursachen haben (dafür ist die Frauenärztin zuständig), häufig jedoch sind es partnerschaftsbezogene Ursachen oder nicht immer bewusst wahrgenommene Ängste vor sexuellen Reaktionen.

Vaginismus:

Der sog. Scheidenkrampf ist eine keineswegs seltene „Angst-reaktion“ auf das Eindringen des Penis. Die Scheidenmuskulatur verkrampft sich und führt zu Schmerzen beim Verkehr. Nicht selten wird durch die „vaginistische“ Reaktion ein Einführen des Penis gänzlich unmöglich, ein sexueller Verkehr damit nicht möglich.

Unter anderem Schmerz- oder auch Übergriffserfahrungen, aber auch tiefer liegende und oft vergessene Ängste und Erfahrungen sind dafür ursächlich. Erprobte therapeutische Verfahren helfen meist zuverlässig und nachhaltig.

Sexuelle Lustlosigkeit:

Die fehlende Lust auf Sexualität ist eine recht häufige Form der Einschränkung des sexuellen Erlebens bei Frauen. Zwar sind häufig auch „schlechte“ oder lieblose Erfahrungen mit Männern Grund für die fehlende sexuelle Lust, aber keineswegs immer. Manche Frauen verlieren ihr Interesse an Sexualität im Laufe der Jahre in Partnerschaften immer mehr oder gänzlich. Einige wenige Frauen kennen überhaupt keine lustvollen sexuell-erotischen Reaktionen. Die Ursachen sind sehr vielschichtig und müssen äußerst differenziert erkundet werden.